Weißwein
Weißwein ist vielfältig, verschiedene Anbauregionen, Rebsorten, Böden und die Hand der Winzer:in prägen den Charakter eines Weins. Geschätzt wird er gerne für seine feine, erfrischende Säure und Fruchtigkeit. Durch seine Leichtigkeit und Spritzigkeit ist er der ideale Sommerwein. Aber genauso kann ein Weißwein kräftig ausgebaut werden, z. B. im Holzfass und auch gerne mal ein Essen begleiten. Ob Riesling oder Chardonnay, trocken oder lieblich, ein gemütlicher Abend mit Freund:innen oder eine besondere Feierlichkeit – bei uns findest du den Wein, der am besten zu dir passt. Falls du noch mehr über Weißwein erfahren möchtest, klicke hier.
Wie wird Weißwein hergestellt?
In der Regel werden für die Herstellung von Weißwein weiße oder zumindest helle Trauben verwendet wie z. B. die Rebsorten Chardonnay, Sauvignon Blanc und Grauburgunder. Nach der Weinlese werden die Beeren vom Stielgerüst getrennt (Entrappen) und abgepresst. Sie liegen also nicht noch eine Weile auf der Maische so wie der Rotwein. Der Most wird zur Vorklärung in einen Tank gegeben und beginnt dann entweder spontan (Spontangärung) oder durch die Zugabe von Reinzuchthefen die Gärung. Für Weißweine können allerdings nicht nur ausschließlich helle Rebsorten verwendet werden, auch wenn man das auf den ersten Blick vermuten würde, da der Wein eine typische strohgelbe bis goldene Farbe hat. Behandelt man rote oder blaue Weintrauben so, wie bei der Weißweinbereitung und keltert hellen Most, kann ein Blanc de Noir anstelle eines Rotweins hergestellt werden.
Welche Rebsorten gibt es für Weißwein?
Es gibt viele verschiedene Rebsorten für Weißweine: Chardonnay, Riesling, Weißburgunder, Grauburgunder, Trebbiano, Chenin Blanc, Muskateller, Sauvignon Blanc, Gutedel, Müller-Thurgau/Rivaner und Grüner Veltiner. Ebenso vielfältig wie die Sorten sind die Anbauländer. Für die Weine eignen sich besonders Anbaugebiete mit kühlerem Klima wie es sie in Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien und Spanien gibt. Aber auch Südafrika, Australien, Chile und Neuseeland sind mittlerweile als Weißweinländer sehr geschätzt.
Was zeichnet deutschen Weißwein aus?
Im Gegensatz zu weiter südlich gelegenen Weinbaugebieten ist das Weinland Deutschland geprägt von einem kühleren Klima, das in der Weinsprache auch gerne als Cool Climate bezeichnet wird. Eine spannende Geografie, viele Flusstäler und Mittelgebirgszüge führen jedoch zu teilweise sehr warmen Mikroklimata, die den Anbau von Weinreben ermöglichen. Die Rebsorte, die sich in diesem Klima besonders wohlfühlt und nirgendwo auf der Welt so gut gelingt, ist der Riesling. Aber auch andere Weißweinrebsorten werden in Deutschland schon lange erfolgreich angebaut, so z. B. der Silvaner, Burgundersorten wie Weißburgunder, Grauburgunder und Chardonnay, Aromasorten wie Traminer und Scheurebe oder auch die noch relativ junge Müller-Thurgau Traube. Früher wurden die Weine in Deutschland von den Winzer:innen meist halbtrocken oder lieblich ausgebaut, viel davon ist in den Export gegangen, z. B. nach England. Deutsche Weißweine und vor allem der Riesling aus den Weinbaugebieten entlang des Rheins und der Mosel erfreuen sich daher weltweiter Bekanntheit. Mittlerweile gibt es aber auch tolle trockene Weißweine mit einer feinen Säure von deutschen Winzer:innen und neben dem Riesling wird gerne mit internationalen Rebsorten für Weißweine experimentiert. So ist inzwischen auch der Sauvignon Blanc nicht mehr von den Weinkarten wegzudenken.
Was ist trockener Weißwein?
Bei Weinen gibt es verschiede Restzuckergehalte, die bestimmen, ob ein Weißwein oder Rotwein trocken, halbtrocken, lieblich oder sogar süß ist. Man nennt diese Einteilung auch die Geschmacksrichtungen beim Wein.
- Trockener Wein: Restzucker weniger als 9 Gramm pro Liter und Gesamtsäuregehalt als 2 Gramm pro Liter niedriger als der Restzuckergehalt
- Halbtrockener Wein: Restzucker bis zu 18 Gramm pro Liter und nicht mehr als 10 Gramm pro Liter mehr als der Gesamtsäuregehalt
- Lieblicher Wein: Restzucker bis zu 45 Gramm pro Liter
- Süßer Wein: Restzucker mehr als 45 Gramm pro Liter
Was ist eigentlich Spätlese, Auslese, Beerenauslese und Eiswein?
Im früheren Qualitätssystem des deutschen Weingesetzes wurden die Weine nach dem Restzuckergehalt der Trauben bei der Lese eingeteilt. Je länger die Trauben am Weinstock reifen, desto höher werden die Zuckergehalte der Weine. Eine Spätlese ist demnach später gelesen und muss ein Mindest-Mostgewicht von 85 Grad Oechsle aufweisen. Je nach Anbaugebiet und Rebsorten können diese Restsüßegehalte variieren. Die Beeren für Auslesen und Beerenauslesen werden zusätzlich von der sogenannten Edelfäule befallen. Der äußerst erwünschte Botrytispilz befällt dabei die Beerenschalen, sodass Wasser aus den Beeren verdunsten kann und sie einschrumpeln wie Rosinen. Alle anderen Inhaltsstoffe des späteren Weins wie Zucker und Aroma steigen demnach in der Konzentration. Da dieses Phänomen nur bei optimalen Bedingungen eintritt und die Erträge sehr niedrig sind, ist es äußerst selten und wertvoll. Eine Steigerung stellt dann noch der Eiswein dar. Die Weintrauben für Eiswein werden so lange am Rebstock hängengelassen, bis sie gefrieren, und werden dann bei einer Temperatur von mindestens Minus 7 Grad Celsius abgepresst. Die Konzentration und die Restsüße ist noch einmal höher als bei der Spät- und Beerenauslese. Hochwertige Süßweine nennt man gerne auch Dessertweine.
Welche Speisen passen am besten zu Weißwein?
Weißwein ist im Gegensatz zu Rotwein ein typischer Sommerwein. Er darf auf keiner Gartenparty fehlen, da die Weine frisch und fruchtig schmecken können. Der Wein hat eine angenehme Säure und ist durch die seine komplexen Aromen vielfältig im Geschmack. Weißwein passt je nach Restsüße hervorragend zu Fisch, Meeresfrüchten, Edelschimmelkäse, hellem Fleisch und sogar zum Dessert. Trocken oder lieblich – der Weißwein ist immer ein Genuss.